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Mangelnde Kommunikation bei Neubauprojekt
Degerloch präsentierte sich in den letzten Wochen teilweise als Großbaustelle. Ob Pfullinger-, Gomaringer-, Wolfschlugener- oder Dettenhäuser Straße - die Anwohner mussten viele Unbequemlichkeiten auf sich nehmen, um ihre Wohnungen zu erreichen. Die nächste Großbaustelle ist schon in Vorbereitung. Am Montag, den 29. August beginnt am Agnes-Kneher-Platz der Abriss der beiden Wohnhäuser, die dem Neubau "Haus der Kirche" weichen müssen. An diesem Tag nimmt Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold nach ihren Sommerferien die Arbeit wieder auf. Sie hat das Projekt initiiert, demnächst bekommt sie in direkter Nachbarschaft die Belastungen der Neubebauung zu spüren.
Die reinen Abrissarbeiten werden vier Wochen dauern, die gesamten Baumaßnahmen des über vier Millionen teuren Neubaus sollen Ende 2017 abgeschlossen sein. Das "Haus der Kirche", das sich wie ein Riegel um die Michaelskirche schmiegt, wird inklusive Untergeschoss auf vier Ebenen Platz für Lagerräume, sanitäre Anlagen, zwei Säle unterschiedlicher Größe, Küche und Räumlichkeiten für Kirchenpflege, Waldheim, Gemeindebüro und die Kreisdiakonie bieten. Das zu Beginn der Planungen angedachte öffentliche Café wurde gestrichen.
Mit der Öffentlichkeit hat die Kirche eh so ihre Probleme. Der Kirchgarten, der neu gestaltet wird, sollte ebenfalls der Allgemeinheit vorenthalten werden. Da haben allerdings der örtliche Bezirksbeirat und die Stadt Stuttgart nicht mitgespielt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Kirche bei der Nutzung der beiden Säle etwas toleranter zeigt, was die allgemeine Nutzung betrifft.
Der komfortabel ausgestattete Neubau, der etwa zusätzlich 80 Quadratmeter des Agnes-Kneher-Platzes in Anspruch nimmt, wird sich in den nächsten eineinhalb Jahren auch auf den Degerlocher Wochenmarkt, die Veranstaltungen in der Alten Scheuer und die traditionelle Kirbe auswirken. Die Großbaustelle mit Kran, Bagger und Lkw-Fahrzeugen erschwert den Marktbeschickern und Veranstaltern der Alten Scheuer die Anlieferung und schränkt den Karussell- und Fahrbetrieb auf dem Agnes-Kneher-Platz ein.
Dass dies, entgegen der Planung des Architekturbüros Auer & Weber, überhaupt möglich wurde, ist dem Einspruch von Feuerwehr-Kommandant Frank Althoff zu verdanken. Nach seiner heftigen Intervention einigte man sich im Schnellverfahren mit allen Beteiligten, die Bauarbeiten während der Kirbezeit einzustellen und den Zaun um die Baustelle zurückzuziehen. Der ganze Ablauf um das Neubauprojekt "Haus der Kirche" zeigt aber auch, dass die Kommunikation zuletzt alles andere als befriedigend war.
So gesehen
Ihr Zack!
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