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Degerlocher Gebimmel
Die Glocken läuten, ich zähl nicht mit
und lenke meinen müden Schritt
ins Schlafgemach und leg mich hin,
einfach schlafen hab ich im Sinn.
Das war ein ausgefüllter Tag.
Ich höre einen Glockenschlag.
Ja, es ist Zeit, ich dreh mich um,
wie schnell geht doch die Zeit herum.
Angenehme Gliederschwere,
weinbeseelte Geistesleere,
ich lieg im Bett, ich liege wach,
zweimal schlägt’s im Kirchturm, ach.
Leise melden sich Gedanken,
meine Ruhe kommt ins Schwanken.
Was stand da im Dorfportal?
Ich hör die Glocken jetzt dreimal.
Was zieht da in die Tränke ein?
Die AWS? Das darf nicht sein!
Hochland neben Müllabfuhr?
Da meldet sich die Kirchturmuhr,
nicht enden wollendes Geläut,
viermal, zwölfmal, gestern, heut.
Wo parke ich mein Auto hin,
kommt mir plötzlich in den Sinn,
wenn der Parkplatz, ganz zentral,
bebaut wird? Da schlägt’s einmal.
Gedanken, die des Nachts entstehen,
die sich drohend im Geist aufblähen,
rauben einem die Geduld und geben
der Kirchturmuhr die Schuld.
Geist, sei still und halt die Klappe,
dass ich nicht in die Falle tappe!
Da schlägt sie wieder, laut und stur,
die unbarmherzige Kirchturmuhr!
Mir reicht’s! Für Schlaf ist jede Chance vertan.
Ich spring aus dem Bett und zieh mich an.
Gut gelaunt durch frische Luft
hör ich, wie mich jemand ruft.
Da! Licht und Leute in der Alten Scheuer,
da ist eine Party im alten Gemäuer! I
In dieses Leben tauch ich ein
und lass die Kirche im Dorfe sein.
Von Martha Bajass
Kommentare
Kommentar von Eberhard Klink |
Zu dem Beitrag "Degerlocher Gebimmel" - vom 23.10.2019
Einfach Spitze!
Eberhard Klink
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