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Trauriges Ritter-Ende
Jetzt ist sie endgültig Geschichte - die Pilsstube Ritter. Vorbei sind die Zeiten, als hier getratscht, getrunken, gegessen, gesungen, gelacht, gequalmt, getanzt, aber auch musiziert und travestiert wurde. Oft bis in den frühen Morgen, weil immer noch einer den Standard-Spruch auf Lager hatte, "aber gell, eins geht noch". Und war dieses Eine halb leer, meinte der Nächste, "der hat ja noch halb voll, dann geht noch eins". Die Geduld der Betreiber wurde oft auf harte Proben gestellt.
Die Pilsstube Ritter ist seit fast einem Jahr Geschichte, als ein weiterer Wasserschaden den Betrieb endgültig unmöglich machte. Wer wie Schuld ist, und wer welchen Schaden zu begleichen hat, darüber wurde zwischen dem letzten Wirt Rüdiger "Rü" Spahr, dem Hausbesitzer, der Fondis Property GmbH in Karlsruhe, und der Brauerei Dinkelacker heftig diskutiert und gestritten. Spahr und die Brauerei haben sich endgültig von der kleinen Kneipe verabschiedet, die für viele das zweite Wohnzimmer war. Theke, Tische und Sitzbänke wurden rausgeräumt (Bild) - was kommt, weiß keiner. Gestritten wird allerdings weiter, aber das ist jetzt Sache der Anwälte.
Im Juli 2006 übernahmen Bruno und Sabine Hermle das Lokal von Meinrad "Archie" Breit und seiner Frau Herta. Ziemlich genau zehn Jahre führten die beiden den "Ritter" und machten in dieser Zeit Livemusik im Ortszentrum von Degerloch salonfähig. Nachfolger "Rü" ließ die Livemusik in der oft proppevollen Bude weiterspielen, bis der Ritter schließlich unterging. Damit fehlt in der eh etwas eingeschränkten Degerlocher Gastro-Vielfalt ein wichtiger Anker. Die "Ritterianer" mussten sich Alternativen suchen und laufen sich im Vereinslokal SV Hoffeld, Rubens, Filderhöhe oder dem Harambe im Sonnenberg über den Weg. Dass sie "ihren" Ritter vermissen, versteht sich von selbst. Dass keiner weiß, was kommt, macht das Ende noch trauriger.
Stoßen wir an auf die Ritter-Zeiten und ihre Macher
Ihr Zack!
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