Nachrichten
Vom Problemfall zum Heimfall?
Nach reichlichen Turbulenzen in den letzten Jahren war es zuletzt still geworden um den Förderverein Degerloch und die Alte Scheuer. Damit ist es jetzt vorbei - Zündstoff liegt wieder in der Luft. Zum einen gingen die Vorstände (Bild) der kleinen örtlichen Vereine diese Woche mit einer Pressekonferenz in die Offensive, zum anderen nimmt der Erste Bürgermeister Michael Föll kommende Woche interne Gespräche über die Zukunft der Alten Scheuer auf.
Sechs Degerlocher Vereine beklagen die mangelnde Kommunikation des Fördervereins sowie der Stadt, was ihr Anliegen betrifft. Seit langer Zeit versuchen sie einen Kompromiss zu finden, was die Mietpreise der Alten Scheuer für ihre Veranstaltungen betrifft, da die aktuellen Tarife ihr Budget bei weitem übersteigen. "Seit drei Jahren gibt es nun diese schlechten Bedingungen für uns, dabei haben wir alles versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Wir erwarten, dass die Gemeinnützigkeit laut Erbpachtvertrag und Satzung des Fördervereins gewährleistet wird", sagt Helmut Doka, Vorsitzender der Geschichtswerkstatt.
Deutlicher wird Udo Strauß, Vorsitzender der örtlichen Naturfreunde, was den Förderverein Degerloch betrifft: "Es ist eine Unverschämtheit, was sich der elitäre Vorstand leistet. Sie sind nicht bereit, mit uns zu reden und behaupten, unsere Briefe wären eine Bedrohung für den Verein. Dabei leistet sich dieser unglaubliche Satzungsverstöße. Die Alte Scheuer ist zu einer reinen Kommerzgeschichte geworden, das können wir nicht akzeptieren."
Die aktuellen Mietpreise für Firmen, Privatveranstalter, aber auch für die kleinen Degerlocher Vereine und Ortsgruppen der Parteien liegen derzeit unter der Woche bei fast 500 Euro für eine Abendveranstaltung. "Wir alle stehen schlechter da, als unsere Kollegen anderswo", sagt Wilfried Seuberth vom SPD-Ortsverein. Mit anderswo sind Möhringen, Vaihingen und Plieningen gemeint, wo die örtlichen Ehrenamtlichen bessere Bedingungen für ihre Veranstaltungen vorfinden.
Aufgrund der Problematik um die Vermietung des historischen Gebäudes am Agnes-Kneher-Platz sowie der zahlreichen Satzungsverstöße des Fördervereins wie Stimmübertragungen, fehlende Protokolle, Verfehlungen bei der Mitgliederaufnahme sowie der Vorbereitung und Durchführung von Mitgliederversammlungen ist eine zeitnahe Lösung dringend erforderlich. Ob der Förderverein mit seiner derzeitigen Vorstandsbesetzung dazu in der Lage ist, muss stark bezweifelt werden. Aber vielleicht ist das auch gar nicht mehr notwendig. Sollte die Stadt wegen Verletzungen des Erbpachtvertrages die Karte des Heimfalles ziehen, erfolgt die Rückübertragung der Alten Scheuer auf den Grundstückseigentümer. Und das ist nach wie vor die Stadt Stuttgart.
Für den Förderverein kann man sich nur wünschen, dass er sich dieses Vermächtnis erspart.
So gesehen
Ihr Zack!
Kommentare
Kommentar von Herbert Mendler |
Zu dem Beitrag "Vom Problemfall zum Heimfall" - 17.3.2017
Andere Stadtbezirke wären froh, wenn sie so einen geschichtsträchtigen Veranstaltungsort wie die Alte Scheuer hätten. Aber ich finde, dass die Gemeinnützigkeit bedient werden sollte für die örtlichen Vereine.
Herbert Mendler
Kommentar von Franz Kern |
Zu dem Beitrag "Vom Problemfall zum Heimfall" - vom 17.3.2017
Es wird Zeit, dass diese unendliche Geschichte um die Alte Scheuer, die einer Provinzposse gleicht, endlich beendet wird. Ich dachte eigentlich, dass wir in Degerloch nicht unbedingt in der Provinz leben. Aber scheinbar habe ich mich getäuscht.
Franz Kern
Kommentar von Rolf Zimmermann |
Zu dem Beitrag "Nachbarorte - Blick nach drüben" vom 14.3. + Kommentar von Franz Kern vom 17.3.2017
Ich bin Vorsitzender eines der betroffenen Vereine/Verbände, die seit 2015 vom Vorstand des Fördervereins Degerloch e.V. wegen der "Alten Scheuer" hingehalten werden in Sachen Benützung dieser. Wenn Sie, Herr Kern, dies als Provinzposse bezeichnen, ist das Ihre Auffassung. Aber Sie haben keine Lösung für dieses Problem. Vielleicht reden Sie mal mit dem Vorstand des Fördervereins Degerloch e.V.
Rolf Zimmermann
VdK Ortsverband Stuttgart-Degerloch
Einen Kommentar schreiben