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Trauer um Ex-Holzkrug-Wirt
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Das Bild hatte sich über viele Jahre bei den Holzkrug-Stammgästen eingeprägt. Winko Bilic saß Pfeife rauchend vor einem kleinen Bier an der Theke, las seine Zeitung und hatte trotzdem immer einen Blick übrig für Alex. Der kleine wuschelige Malteser-Hund spielte eine wichtige Rolle im Leben der Holzkrug-Wirte Winko und Milli Bilic. Seit gestern trauern seine Frau, Freunde und ehemalige Stammgäste um den Mann, der das Lokal in der Löwenstraße 1992 zum Leben erweckte. Winko, wie ihn alle nur nannten, ist nach langer Krankheit am gestrigen Montag im Alter von 76 Jahren gestorben.
Der geschäftstüchtige, knitze Gastronom, der den Holzkrug mit Hilfe seiner Frau zu einem rustikalen und gemütlichen Lokal mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis entwickelte, betrieb zuvor ein Restaurant in Vaihingen mit dem gleichen Namen. Der Haxenwirt im Hauptbahnhof, mit dem er später in die Silberburgstraße umziehen musste, sowie der Löwenbräukeller am Rotebühlplatz waren weitere Lokale in der Ära der Familie Bilic, zu der aktuell noch das Hoftäle am Rande des Ramsbachtales gehört. Seine Vorliebe zu alten Bildern lebte der studierte Jurist in der Dekoration seiner Lokale aus, und in einem Antiquitätengeschäft, das er einst im Berolina-Haus betrieb.
Winko Bilic war ein Mann der leisen, aber klaren Töne. Und wenn er besonders gut gelaunt war, kam er im Holzkrug zu später Stunde mit einer Platte, belegt mit bestem Schinken und Käse, an den Tisch der letzten Stammgäste und erzählte nebenbei noch einige Witze. Dann wurde gelacht, gegessen und geschwätzt bis in den frühen Morgen. Die alten Holzkrug-Zeiten, die im Spätsommer des Jahres 2010 zu Ende gingen, sind längst Geschichte - aber es gäbe noch viele Geschichten zu erzählen. Winko und seine Frau Milli machten es möglich. Dafür vielen Dank.
Von Stephan Hutt
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