Blickpunkt
von Guido Dobbratz
Fußball-Familie
Niels Schlotterbeck spielte einst mit den Stuttgarter Kickers in der Bundesliga. In die höchste deutsche Spielklasse haben es auch seine Neffen geschafft.Der 53-jährige Familienvater und Onkel erwarb sich einst seine Meriten bei den Stuttgarter Kickers. Mit den Blauen spielte er 1987 im legendären Pokalendspiel gegen den Hamburger SV und später in der Bundesliga. Damals lieferten die Kickers dem Favoriten einen großen Kampf und unterlagen erst gegen Schluss nach bewundernswerter Gegenwehr mit 1:3. Wohl unterlief dem defensiven Mittelfeldspieler Schlotterbeck am Ende ein unglückliches Eigentor, aber das Ereignis bleibt ihm ewig in Erinnerung.
"Die Atmosphäre im ausverkauften Olympiastadion in Berlin war genauso einmalig wie die Unterstützung unserer Fans", entsinnt sich der Ex-Blaue. Er ist besonders stolz darauf, dass er es als einziger Spieler in der Kickers-Historie vom fünften Lebensjahr an bis zum Profi in der Bundesliga geschafft hat. Nach seiner Laufbahn baute er vor 20 Jahren in Weinstadt bei Waiblingen eine Fußballschule auf.
Sein Talent hat Niels Schlotterbeck an seinen Sohn Matino weitergegeben - der trägt in dieser Saison das Kickers-Trikot in der U 17 und spielt mit diesem Team in der Bundesliga. Mit dem Fußball verbunden war zuletzt auch seine 22-jährige Tochter Michelle. Sie spielte bei Hoffenheim in der Bundesliga, wandte sich inzwischen aber ihrer Ausbildung als Lehrerin in Schwäbisch Gmünd zu.
Schon länger verfolgt der Fußballexperte Schlotterbeck zudem den Weg seiner Neffen Keven und Nico. Die erlernten den Fußball mit einem gezielten Fördertraining an seiner Fußballschule und spielten einst ebenfalls in der Jugend bei den Blauen. Beide zeichnen sich als Linksfüßler aus, verfügen über eine gute Spieleröffnung sowie ein starkes Kopfballspiel. Zuletzt verliefen ihre Wege allerdings getrennt. Der 23-jährige Keven Schlotterbeck spielt in dieser Saison wieder beim SC Freiburg, bei dem er bereits am 3. Februar 2019 sein erstes Bundesligaspiel gegen den VfB absolvierte. Danach war er für ein Jahr an Union Berlin ausgeliehen, doch dann kehrte er wieder nach Südbaden zurück.
Umgekehrt erging es seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Nico, der zu Beginn dieser Saison vom SC Freiburg zu Union Berlin wechselte und dort schnell Stammspieler wurde. Er schaffte zudem den Sprung in die deutsche U 21-Nationalmannschaft und brachte es dort auf sieben Länderspiele. "Wenn beide sich noch etwas steigern, werden sie gestandene Bundesligaspieler", glaubt Onkel Niels Schlotterbeck, der dem Duo vom Remstal aus stets mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Gerne hätte er seine beiden Neffen auch beim VfB Stuttgart untergebracht, doch dort stieß er auf kein Verständnis. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Foto: Nico, Niels, Matino und Keven Schlotterbeck (von li.)
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