Blickpunkt
von Felix Reiser
Haag hakt nach
Der Degerlocher Unternehmer und Bezirksbeirat Friedrich Haag (FDP) kandidiert für die Landtagswahl am 14. März in Baden-Württemberg.Der Mann ist Unternehmer und führt zwei Tankstellen, Landwirt auf dem Tegerhof, ehrenamtlich tätig bei der Freiwilligen Feuerwehr Degerloch-Hoffeld, Schöffe am Landgericht Stuttgart, Mitglied im Stiftungsrat der Helene-Pfleiderer-Stiftung und stellvertretender Bezirksbeirat. Trotz des jungen Alters von 32 Jahren ist dieses Gesamtpaket eine enorme Belastung. Da stellt sich die Frage: Wie bringt man das alles zeitlich unter einen Hut? "Das funktioniert mit einer guten Organisation und einem guten Team", sagt Friedrich Haag, dessen Wahlkampf für die Landtagswahl unter dem Slogan "Haag hakt nach" angelaufen ist. Eine vielversprechende Aussage - man darf gespannt sein, inwiefern sie erfüllt wird.
Haag bietet Telefonsprechstunden, wirbt mit Plakaten und Flyern, pflegt Pressekontakte und präsentiert sich in den sozialen Medien. Die Konkurrenz ist groß, schließlich buhlt der Degerlocher im Wahlkreis Stuttgart II nicht nur gegen Carsten Singer (SPD) um die Gunst der Wähler, sondern auch gegen namhafte Konkurrenz wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). "Das ist der schwierigste Wahlkreis, aber das macht mir nichts aus, denn ich biete ein liberales Angebot", zeigt sich Haag selbstbewusst.
Der Name Haag war über Jahrzehnte Programm im baden-württembergischen Landtag. Der Großvater gleichen Vor- und Nachnamens ist auch das politische Vorbild seines Enkels. "Er hat sich immer als Volksvertreter gesehen und nie als reiner Politiker", sagt Friedrich Haag jun. über den anderen, deutlich älteren Friedrich Haag. Wie sein Großvater braucht aber auch ein junger Bewerber seine Spezialthemen. "Ich spreche mich für das bestehende vielseitig gegliederte Schulwesen und gleichwertig anerkannte Bildungswege aus", sagt Haag, dem individuelle Mobilität und klimafreundliche Technologien wichtige Anliegen sind.
Dass der Landwirt Haag ein Herz für regionale Landwirtschaft und ökologisch sinnvoll produzierte Lebensmittel hat, versteht sich von selbst. Dabei verliert er nicht den Blick für die Digitalisierung, die seiner Meinung nach in den Kinderschuhen steckt. "Ob Home-Schooling oder öffentliche Verwaltung - Baden-Württemberg ist noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen", kritisiert der Degerlocher. Diese Erkenntnis geht auch an die Adresse seiner Wahlkampf-Konkurrentin Susanne Eisenmann.
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