Blickpunkt
von Stephan Hutt
Historisch geprägter Verein
Aus dem "Arbeitskreis Degerloch 1900" entstand kürzlich ein neuer Verein – die Geschichtswerkstatt Degerloch. Erster Vorsitzender ist ein alter Bekannter: Ex-Stadtrat Helmut Doka.Der "Arbeitskreis Degerloch 1900" hat fast zwei Jahre lang engagierte Arbeit vor Ort geleistet. "Aber jetzt brauchten wir einen gemeinnützigen Verein, weil wir zunehmend mit Projekten und Kosten umgehen müssen", sagt Helmut Doka. Als ersten Erfolg konnte die Initiative im letzten Jahr verbuchen, dass die Gebäude des historischen Gaswerks in der Rosshaustraße nicht abgerissen wurden. Öffentlichkeit und Bezirksbeirat unterstützten die Historiker dabei. Die Aktiven fanden auch neue Dokumente und Erkenntnisse zur Geschichte Degerlochs und präsentierten sie in Führungen.
Im Naturfreundehaus Rosshau gründeten nun fünfzehn Mitglieder den neuen Degerlocher Verein und wählten einen Vorstand. Als Stellvertreter des Vorsitzenden Doka sind Rolf Armbruster sen. und Albert Raff im Amt. Schatzmeister wurde Udo Strauß, Schriftführer Hans-Hermann Frese, Beisitzer sind Francois Therrien und Ulrich-Michael Weiss. Die Ziele des Vereins bleiben die gleichen wie die des Arbeitskreises: die Geschichte Degerlochs zu erforschen, darzustellen und zu vermitteln. "Ich bin sicher, da können wir den Mitbürgern im Lauf der Zeit einiges anbieten. Ich denke da an Führungen, Ausstellungen, Seminare sowie die Zusammenarbeit mit Schulen und Vereinen", sagt Doka.
Kaum weitergekommen ist die Gruppe allerdings bei ihrem Lieblingsprojekt, das sie schon lange an die Stadt herangetragen hat und selbst finanzieren will: Einem kleinen Ortsmuseum, wie es die Mehrzahl der Stuttgarter Stadtbezirke bereits hat, am besten auf dem Fundament des früheren Gaskessels im alten Gaswerk. "Wir bekommen einfach keine Antwort von der Stadt. Offenbar ist man dort heftig dabei, irgendeine andere Nutzung des Grundstücks festzuklopfen", kritisiert Doka. Für diesen Fall sollten die Vereinsgründer vielleicht den Vorschlag von Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold aufgreifen. "Ich könnte mir im Treffpunkt Degerloch ein örtliches Museum vorstellen", sagt Degerlochs First Lady. Dort könnte es bald mehr Platz geben – das Gebäude soll saniert und ausgebaut werden.
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