Blickpunkt
von Felix Reiser
Neues Büro-Zentrum
Ende 2023 wird das "Degerloch Office Center" eingeweiht, ein 360 Millionen-Projekt mit zwei neuen Gebäuden und einer Tiefgarage an der Löffelstraße.Es wird heftig gegraben und gebaut an der Löffelstraße 34 bis 38. Am Rand von Degerloch Richtung Stuttgart-Süd entsteht das Degerloch Office Center (DOC) der Bauträgergesellschaft Unmüssig aus Freiburg. Dort, wo das bisherige Parkhaus abgerissen wurde, wird Ende 2023 ein Bürocampus mit einem sechsgeschossigen Neubau inklusive Tiefgarage und einem fünfgeschossigen Multi-Tenant-Gebäude fertiggestellt sein. Darunter versteht man eine Gebäudestruktur, bei der eine Immobilie an mehrere Mieter vermietet wird und diese in vergleichbarer Größe auftreten.
"Unser Unternehmen trägt mit dieser Projektentwicklung zur weiteren Belebung des Bürostandortes Degerloch bei", sagt Projektmanager Johann Sebastian. Das neue Hauptquartier der privaten Halleschen Krankenversicherung findet nach Fertigstellung in dem sechsgeschossigen Komplex (Bild) eine neue Heimat für seine MitarbeiterInnen, die derzeit noch über verschiedene Gebäude im Stuttgarter Westen verteilt sind. Das ehemals von Siemens Nixdorf eigengenutzte Bestandsgebäude Löffelstraße 40, in dem bisher auch das Fitnessstudio Puls ansässig war, wird revitalisiert. "Hier entstehen weitere Büroflächen sowie eine Versorgungsinfrastruktur mit Gastronomie, Fitness und Kita für etwa 2700 Arbeitskräfte", gibt Johann Einblick in das Projekt.
Zu dem insgesamt 360 Millionen teuren Gesamtgebilde gehört auch eine moderne Tiefgarage als Teil des Mobilkonzeptes mit über 600 Stellplätzen. Die beiden neuen Gebäude beinhalten eine Mietfläche von etwa 45 000 Quadratmetern und zeichnen sich durch eine repräsentative Fassadengestaltung mit hohem architektonischem Anspruch aus. Ziel der Entwicklung des gesamten Bürocampus ist es, ein inspirierendes Miteinander zu schaffen, das Lebens- und Arbeitsqualität steigern soll.
Neuen Wohnraum, wie zuvor angedacht, wird es auf dem Gelände nicht geben. "Dafür müsste man den Bebauungsplan ändern", gab Susanne Frucht vom Stadtplanungsamt bereits im März 2018 im Bezirksbeirat zu bedenken. Die Idee wurde aber verworfen, weil man dafür das komplette Gebiet über die Löffelstraße erschließen müsste, außerdem hätte man eine Pufferzone zu Wohnungen sowie einen Lärmschutzwall anbringen müssen.
Kommentare
Kommentar von Dr. Josef Siebig |
Zu dem Beitrag "Neues Bürozentrum" - vom 6.7.2021
Nur der bequeme Weg ist am Anfang mit Steinen gepflastert. Nicht den unbequemen Weg eines Bebauungsplanes gegangen zu sein, um die Wohnungsnot zu lindern, dürfte sich als großer Fehler für Degerloch erweisen. Größer als andere Fehler wie der Abzug der Polizei, der Feuerwehr und den Eintausch der Abfallwirtschaft.
Nicht nur wegen des Trends zum Home-Office: in Zukunft werden noch mehr Büroräume unvermietet bleiben als bisher. Darunter werden nicht nur mutige Investoren wie Herr Umüssig zu leiden haben. Die schon heute Leidtragenden sind die Nachbarn des Baugeländes. Statt das Bestandsgebäude abzureißen, wird es entkernt. Hydraulikhammer und Abbruchbagger entfachen über Monate einen Höllenlärm.
Aufgrund der schlecht und teilweise falsch ausgeschilderten Umleitungen verdoppeln sich die Weggezeiten der Anwohner in den Ortskern und machen die Wege unsicher. Die Schrempfstraße wurde zur Schleichdurchgangsstraße, weil sie nicht richtig ausgeschildert ist. Kaum zu glauben, was für Gefährdungen hier insbesondere für Kinder in Kauf genommen werden.
Dr. Josef Siebig
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